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Die Automobilbranche steht im Umbruch – nicht nur durch die Digitalisierung, sondern auch durch die wachsende Notwendigkeit, über Unternehmensgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten. Mit Catena-X entsteht erstmals ein offenes, kollaboratives Datenökosystem für die gesamte automobile Wertschöpfungskette – mit messbarem Nutzen in Effizienz, Resilienz und Innovationskraft.

Die Plattform ermöglicht einen sicheren, standardisierten Datenaustausch. Doch der wahre Hebel entsteht durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Standardisierung und Interoperabilität schaffen die Basis – KI bringt Vorausschau, Automatisierung und kontextbasierte Entscheidungen ins Spiel. Erst das Zusammenspiel von Catena-X und KI, getragen von Datenhoheit, Interoperabilität und föderiertem Lernen, eröffnet völlig neue Möglichkeiten für unternehmensübergreifende Wertschöpfung. 

„Catena-X ist das erste offene Datenökosystem, das speziell für die Automobilindustrie entwickelt wurde. Wir vernetzen Unternehmen jeder Größe entlang der gesamten Wertschöpfungskette – geschäftsorientiert, sicher und global skalierbar. Mit standardisierten Prozessen und souveränem Datenaustausch schaffen wir die Grundlage für Innovation, Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz.“ – Catena-X e.V.

Dieser Artikel zeigt, wie Catena-X die Grundlagen schafft, wie KI als Katalysator wirkt – und wie MHP Unternehmen befähigt, das volle Potenzial intelligenter Vernetzung zu nutzen.

Catena-X: Prinzipien und Potenzial

Catena-X ist mehr als eine Plattform – es ist ein Paradigmenwechsel für den Automobilsektor. Ziel ist ein durchgängiger, effizienter Datenfluss über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg – von Lieferanten über OEMs bis hin zu Dienstleistern und Recyclern.

Basierend auf Standardisierung, Interoperabilität, Datensouveränität und Dezentralisierung bietet Catena-X ein neutrales, sicheres Datenökosystem, in dem Teilnehmer zusammenarbeiten können, ohne die Kontrolle über ihre Informationen zu verlieren:

  • Datensouveränität: Jedes Unternehmen behält die Kontrolle über seine Daten und entscheidet selbst, was geteilt wird, mit wem und zu welchem Zweck
  • Interoperabilität: Standardisierte Formate und APIs ermöglichen eine reibungslose Kommunikation zwischen unterschiedlichen Systemen
  • Gemeinsam definierte Standards: Vereinfachen die Interpretation und Abstimmung von Daten zwischen allen Beteiligten
  • Dezentralisierung: Jedes Unternehmen verwaltet seine Daten lokal und trägt gleichzeitig zum Netzwerk bei – ohne zentrale Instanz  

Wichtige Use Cases

Catena-X hilft dabei, Datensilos und Ineffizienzen durch konkrete Anwendungsfälle wie diese zu überwinden:

  • Rückverfolgbarkeit: Volle Transparenz über den gesamten Produktlebenszyklus
  • Nachhaltigkeit: Berechnung von CO₂-Fußabdrücken auf Produktebene
  • Digitale Zwillinge: Virtuelle Modelle zur Verbesserung von Prognosen und Wartung
  • Zirkularität: Unterstützung von Recyclingprozessen durch digitale Produktpässe
  • Bedarfs- und Kapazitätsmanagement: Verbesserung der Planungsgenauigkeit und Lieferstabilität

Catena-X bietet mehr als nur eine technische Infrastruktur: Es schafft die Grundlage, um gemeinsam genutzte Daten für bessere Qualität, geringere Kosten, regulatorische Anforderungen und neue Innovationen zu nutzen. Ähnlich wie ein Straßennetz erst durch Fahrzeuge seinen Nutzen entfaltet, entsteht der wahre Mehrwert durch Anwendungen und Analysen, die Daten in verwertbare Erkenntnisse verwandeln.

Weitere Vorteile von Catena-X sind: 

Datenräume: Rückgrat der intelligenten Zusammenarbeit

Im Zentrum von Catena-X stehen Datenräume – föderierte Umgebungen, in denen Unternehmen Daten sicher und zweckgebunden austauschen können. Anders als zentrale Plattformen ermöglichen Datenräume jedem Beteiligten die volle Kontrolle darüber:

  • Welche Daten geteilt werden  
  • Mit wem sie geteilt werden  
  • Unter welchen Bedingungen ihre Nutzung erlaubt ist  

Diese Struktur überwindet eine zentrale Barriere früherer Initiativen: die Angst vor Kontrollverlust.  

Der föderierte Ansatz von Catena-X unterstützt Interoperabilität durch standardisierte Datenmodelle und APIs. So wird ein reibungsloser Austausch über unterschiedlichste IT-Landschaften hinweg möglich. Das Ergebnis ist ein stabiles Fundament für vernetzte Zusammenarbeit – und die Voraussetzung für gemeinsame Fortschritte in Bereichen wie Nachhaltigkeit, Transparenz und Resilienz.

Von Infrastruktur zu Intelligenz: Die Rolle von KI

Obwohl Datenräume die Zusammenarbeit ermöglichen, sind sie von Natur aus passiv. Sie erleichtern den Informationsfluss, generieren aber nicht aktiv Erkenntnisse oder Ergebnisse.

Hier kommt KI ins Spiel. KI analysiert die in den Datenräumen verfügbaren Informationen, erkennt Muster, generiert verwertbare Erkenntnisse und kann Entscheidungen sogar automatisieren. So wird aus einem statischen Netzwerk ein dynamisches Ökosystem, das lernt, sich weiterentwickelt – und echten Mehrwert in Form von Innovation, Effizienz und Widerstandsfähigkeit schafft.

Wie KI Catena-X in ein intelligentes Ökosystem verwandelt

Die Prinzipien von Catena-X schaffen ein vertrauenswürdiges Umfeld für Innovation. Wird Künstliche Intelligenz (KI) ergänzt, entwickelt sich das Ökosystem von einem strukturellen Fundament zu einem leistungsstarken Motor für Wertschöpfung. KI ermöglicht unter anderem:

  • Predictive Maintenance: Fehler frühzeitig erkennen und vermeiden
  • Supply Chain Risk Monitoring: Risiken entlang der Lieferkette in Echtzeit antizipieren
  • CO₂-Optimierung: ESG-Berichte durch Mustererkennung verbessern
  • Predictive Quality: Qualitätsabweichungen frühzeitig – über Unternehmensgrenzen hinweg – erkennen
  • Bedarfsprognosen: Erstellung resilienter Prognosen durch gemeinsam genutzte, anonymisierte Daten

So hebt KI das volle Potenzial von Catena-X: Verteilte Daten werden zu einem Treiber operativer Exzellenz.

Föderiertes Lernen: KI mit Datenschutz-DNA

Damit KI im Catena-X-Kontext funktioniert, braucht es ein neues Trainingsmodell: Föderiertes Lernen. Statt Daten zentral zu sammeln, werden Modelle lokal trainiert und nur die Ergebnisse geteilt.

Der Vorteil: 
Datenschutz, Wettbewerbsvorteile und Datenhoheit bleiben gewahrt, während kollektive Intelligenz entsteht. Der Mechanismus ähnelt Schwarmintelligenz – viele Einzelleistungen formen ein leistungsfähiges Ganzes. 

Warum viele Unternehmen noch zögern

Trotz des großen Potenzials zeigen sich viele Unternehmen vorsichtig. Die häufigsten Gründe sind:

  • Vertrauen in den Datenaustausch fehlt
  • Geringe Verbreitung innerhalb des Ökosystems
  • Inkompatibilität mit bestehenden Systemen
  • Unsicherheiten bei rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen

Hinzu kommen fehlende KI-Expertise, fragmentierte Datenlandschaften und die Unsicherheit, wie Technologien wie Föderiertes Learning konkret nutzbar gemacht werden können. 

Der Weg nach vorn: Vom Zögern zum Gestalten

Die Herausforderungen bei der Einführung sind real – aber lösbar. Um intelligente Zusammenarbeit zu beschleunigen, sollten folgende Hebel genutzt werden:

  • Vetrauen stärken: Zertifizierungen, verlässliche Verträge und transparente Governance
  • Ökosystem-Einstieg erleichtern: Vorgefertigte Lösungen, strukturiertes Onboarding, gezielte Unterstützung für KMU
  • KI-Zugang vereinfachen: Plug-and-Play-Services, KI-as-a-Service-Angebote
  • Mehrwert aufzeigen: Konkrete Use Cases mit messbarem ROI
  • Datenqualität fördern: Standards, Herkunftsnachweise und klare Incentives
  • Rechtlichen Rahmen gestalten: Branchenweite Zusammenarbeit für innovationsfreundliche Regulierung

Wie MHP den Wandel unterstützt

MHP begleitet Unternehmen entlang des gesamten Transformationsprozesses – mit:

  • Tiefgreifendem Ökosystem-Know-how: Zertifizierte Berater, maßgeschneiderte Umsetzung und Einhaltung von Standards
  • KI-Lösungen mit echtem Mehrwert: Von Predictive Maintenance bis zu ESG-Insights
  • End-to-End Services: Onboarding, Datenvorbereitung und Skalierung von KI-Anwendungen
  • Individuellen Strategien: Passgenaue Lösungen für OEMs, Zulieferer und Dienstleister
  • Zertifizierter Innovation: Föderiertes Lernen, Datenschutzkonformität und modernste Technologien 

Intelligente Vernetzung ist die Zukunft der Wertschöpfung

Die Industrie bewegt sich von isolierter Effizienz zu kollektiver Intelligenz. Catena-X schafft die Infrastruktur – KI liefert die Dynamik.

Unternehmen, die heute Vertrauen aufbauen, Datenqualität sichern und KI-Kompetenz entwickeln, gestalten morgen die Wertschöpfung der Zukunft. Wer abwartet, riskiert, in KI-getriebenen Märkten abgehängt zu werden.

Catena-X ist nicht das Ziel – sondern der Startpunkt. Der wahre Wert entsteht erst mit intelligenter Vernetzung. 

Über unseren Autor:

A “Better tomorrow” isn't possible without:

  1. Industrielle Datenökosysteme
  2. Intelligente APIs
  3. Informationsfluss  

My heart beats faster for...

  • Den Aufbau skalierbarer Ökosysteme und Plattformen, die Daten in Wirkung verwandeln – und die Zukunft der Industrie durch sinnstiftende Technologie mitzugestalten.

Matthias Lorbach

Associated Partner

Über unseren Autor:

A “Better tomorrow” isn't possible without:

  1. Die Neugestaltung von Wertschöpfungsketten durch vernetzte Ökosysteme
  2. Nachhaltigkeit vorantreiben mit intelligenten Echtzeitdaten
  3. Wachstum ermöglichen, wo zuvor Komplexität dominierte

My heart beats faster for...

  • Brücken zu bauen zwischen Vision und Umsetzung – und Sinn in nachhaltigen Fortschritt zu verwandeln.

Benedikt Altrichter

Senior Manager

Über unseren Autor:

A “Better tomorrow” isn't possible without:

  1. Kollaborative Innovation über Bereiche und Branchen hinweg
  2. Fokus auf Datenökosysteme statt isolierte Einzellösungen
  3. Den Mut, alte Strukturen neu zu denken

My heart beats for…

  • Neugier, Zusammenarbeit ohne Ego und Technologie mit Sinn – die wirklich etwas bewirkt.

Alexander Axjonow

Manager

Über unseren Autor:

A “Better tomorrow” isn't possible without:

  1. Den Fokus auf Wertschöpfung für den Kunden
  2. Zusammenarbeit in vielfältigen Teams
  3. Ständige Anpassung an Technologie und Innovation

My heart beats faster for...

  • das Erreichen gesetzter Ziele – um jeden Tag eine bessere Version seiner selbst zu werden.

Christian Steinkellner

Consultant